Donnerstag, 31. März 2011

"theater am werk" zu Gast im Mutter-Beethoven-Haus


"Betrogen", eine im Londoner Verlagsmilieu spielende Dreiecksgeschichte.
Das Stück beginnt --- nein, endet wie eine handfeste, fast banale Dreiecksgeschichte. Eine Frau und ein Mann treffen sich, führen ein konventionelles, flaches Gespräch. "Wie geht es denn so? Du siehst gut aus."
Bald stellt sich heraus, dass die Beiden, jeweils mit einem anderen Partner verheiratet, jahrelang eine Liebesbeziehung miteinander hatten, dass die Frau sich aber von ihrem Mann trennen will, weil er sie seit Jahren, ohne ihr Wissen "betrogen" hat.
Sie, Emma, hat zwar vermutlich einen neuen Liebhaber, aber trotzdem "ist alles vorbei". Man weiß nicht so recht, was sie nun eigentlich von ihrem alten Freund Jerry will, der sich im Gespräch auch viel mehr für ihren Ehemann Robert als für ihren gegenwärtigen Kummer interessiert. Denn ihn beunruhigt offensichtlich mehr, dass sein "ältester Freund" Robert jetzt angeblich von seiner Liaison mit Emma erfahren hat.
Mit den dramaturgisch geschickten Rückblenden vermag das Stück die Aufmerksamkeit des Zuschauers von der Trivialität der Geschichte weg - und hinzulenken auf ihre Ursachen. Den Umgang der Figuren miteinander, ihre Haltung sich selbst, ihren Gefühlen, Wünschen und Sehnsüchten gegenüber. Es offenbart Verhaltensweisen, die soweit ritualisiert sind, dass sich wirkliche Gefühle nicht mehr entwickeln können.
Die Geschichte beginnt da, wo man nichts mehr zu sagen hat - sie endet, wo man noch alles vor sich hat.

Eintritt: 15,00 €

Anmeldungen unter: KO 100 40 11

Die Grafik auf der Karte ist von Anja Bogott. Sie gestalte damit nach Anneliese Geisler, Christian Zsagar, Evelyne Knobling als vierte Ehrenbreitsteiner KünstlerIn eine Karte für das freie Theater um Waltraud Heldermann.

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